„Meinst Du, dass Agilität in mittelständischen Unternehmen wirklich noch interessant ist?“. In einem Austausch mit einer Partnerin aus meinem Beraternetzwerk stellte sie mir letzte Woche diese Frage. Meine Antwort: „Unbedingt, auf jeden Fall, die Nutzung agiler Arbeitsweise wird massiv zunehmen“.
Warum? In fast allen Gesprächen, welche ich mit Entscheidern in Unternehmen im Rahmen von Konsultationen, Auftragsklärungen und Projekten in den letzten Monaten führte, zeigte sich, dass die sich immer schneller ändernden Rahmenbedingungen zu immer mehr Unsicherheit führen. Viele bisher erfolgreiche Unternehmensführungen mit überwiegend Top-Down verordneten Maßnahmen im Rahmen einer Jahresplanung bringen nicht mehr die erwarteten Ergebnisse.
Bereits vor über 20 Jahren waren Unternehmen in einer solchen Situation. Aus Frustration darüber entstand das agile Manifest mit 12 Prinzipien und 8 Werten. Eine hohe Priorität hat darin die maximale Ausrichtung an Kundenbedürfnissen, also an einer Ausrichtung am Outcome versus Outputs, welche die Wirklichkeit von Kunden nicht verändert. Neben der Ablösung von Jahresperioden für Planung und Umsetzung von Aktivitäten durch ein iteratives Vorgehen hat das selbstgestaltende Arbeiten in crossfunktionalen Teams eine herausragende Bedeutung.
Für den Beginn in eine daran orientierte Arbeitsweise nimmt die Nutzung von Objectives & Key Results stetig zu. Immer mehr Unternehmen und Organisationen implementieren dieses Rahmenwerk und kommen damit zu schnellen Erfolgen. Aus meiner Erfahrung als Berater und Begleiter von OKR-Einführungen sind die Unterscheidung von Zielen, Resultaten und Aktivitäten, sowie der wöchentliche Check des Fortschrittes essentielle Treiber für eine völlig neue Art der Wirksamkeit. Die für Perioden von 3-4 Monaten festgelegten OKR-Sets orientieren sich an Vision/Purpose des Unternehmens und an einem strategischen Jahresziel. Das Füllen des Handlungsraumes mit den selbstgestalteten Initiativen der Mitglieder von OKR-Teams ist dabei ein Kern dieser Strategieumsetzung.
Nach den ersten Erfahrungen mit OKR, oft beginnend in ausgewählten Unternehmensbereichen, entsteht die Frage, wie die umfassendere Anwendung der Prinzipien des agilen Manifestes im gesamten Unternehmen möglich werden kann. Es zeigt sich immer mehr, dass es genau das braucht, um ein Unternehmen zukunftssicher und dynamikrobust aufzustellen und zu entwickeln.
Für die Bestimmung eines Weges hin zur Anwendung agiler Prinzipien bieten sich an einem Startpunkt die Betrachtungen der Ausprägungen verschiedener Kriterien an. Hierfür haben die.agilen* das Reifegradmodell Agile Maturity Level (AML) entwickelt. In den 6 Dimensionen Strategie, Taktik, Struktur, Führung, Menschen, Kultur wird die aktuelle und angestrebte Ausprägung eingeschätzt. Anschließend erfolgt dann die iterative Planung und Umsetzung einer agilen Evolution. (weitere Informationen: https://www.die-agilen.de/blog/der-agile-reifegrad-aml ).
Ein wesentlicher Faktor ist in der Dimension der Führung enthalten. Wie bereits erwähnt, ist das selbstgestaltende Arbeiten in allen Hierarchiestufen ein wesentliches agiles Prinzip und wird in OKR gelebt. Es zeigt sich aber immer wieder, dass es behindern ist, zwischen agiler Arbeitsweise im Rahmen OKR und klassischem Führungsstil im sonstigen Umfeld zu pendeln.
Für die Führungskräfte, besonders im mittleren Management entsteht die Herausforderung, den Inhalt der bisherigen Rolle zu verändern. Es geht immer weniger darum, empfangene Aufgaben weiterzugeben und die Umsetzung pedantisch zu kontrollieren. Dafür nimmt der Anspruch zu, selbst zu gestalten und Menschen zu befähigen, mit der Arbeit in Teams konkrete und wirksame Beiträge zu leisten. Und es braucht die Befähigung, als Facilitator von Teams energievolle Kreativität (Co-Creation) und Entscheidungsfindung (Liberating Structures) zu ermöglichen. Das braucht eine neue Art von Training mit einer begleiteten iterativen Anwendung im Tagesgeschäft. Eine schnell anwendungsbereite Qualifizierung erleben Teilnehmende in einem Training zum Certified Agile Leader bei die.agilen* (mehr Informationen: https://www.die-agilen.de/termine/certified-agile-leader ).
Für einen detaillierteren Austausch nimm gern Kontakt mit mir auf:
enrico.aehnelt@triscodo.de
Enrico Aehnelt | LinkedIn
* die.agilen GmbH ist eine Organisationsberatung für Agilität, Innovation und Transformation mit Schwerpunkt auf Objectives & Key Results. Als Teil der Partner-Community integriere ich die Beratung zu AML (auch als Teil eines OKR-Deep Dive) sowie die Ausbildung/Begleitung zum Certified Agile Leader im von mir entwickelten OKR-Empowering Programm (mehr Informationen hier: OKR Empowering Programm – triscodo agilblog ).
Ich bin Agile Coach, Systemischer Berater, OKR Master und Lego Serious Play ® Facilitator. Ich arbeite selbständig sowie als Teil der Partner Community von
die.agilen: Beratung, Training, Bücher für Agilität (die-agilen.de) . Mit einem individuell zugeschnittenen Konzept sowie der Begleitung der Einführung und Umsetzung ermögliche ich meinen Kunden die zukunftsrobuste Anwendung agiler Prinzipien bei Leitbildentwicklung und Strategieumsetzung. Dabei nutze ich die langjährigen Erfahrungen in Management und Leadership in Unternehmen unterschiedlicher Größe. Die Nutzung von Objectives und Key Results (OKR) ist ein Schwerpunkt meines Wirkens.